Ein neues Haus für ein neues Lernkonzept
2005 war die Situation für die Haupt- und Realschule in Osterholz-Scharmbeck mit sinkenden Schülerzahlen und einem sanierungsbedürftigen Schulgebäude, das nicht mehr den aktuellen pädagogischen Anforderungen entsprach, ein Wendepunkt. Alle Beteiligten erkannten, dass es für eine Veränderung mehr brauchte als nur eine Gebäudesanierung. Um die Schülerinnen und Schüler in dem infrastrukturell prekären Umfeld künftig gut auf ihre Zukunft vorzubereiten, sollte ein neues, innovatives pädagogisches Lern- und Raumkonzept umgesetzt werden. Nach einer intensiven Recherchephase wurde die Sekundarschule im schweizerischen Bürglen mit ihren Lernlandschaften zum Vorbild für neues Lernen in Osterholz-Scharmbeck.
Das Besondere
- Unterrichten in Lernlandschaften
- Lernen zwischen Ruhe und Bewegung
- Neues Lehren in neuen Räumen muss gelernt werden
Impressionen
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Rückansicht: Drei Flügel, in denen jeweils ein Jahrgang pro Etage untergebracht ist. Teilansicht des Schulhofes. -
Arbeitsplätze der Lernenden. Roter Stab oben: Bitte nicht stören. Grüner Stab oben: Ich helfe bei Fragen gerne. -
Blick in eine Lernlandschaft mit Einzelarbeitsplätzen für die Lernenden, Eingangstür zum Teamraum und Lernkoje. -
Rückansicht mit Ausgängen aus den Lernlandschaften. Teilansicht des Schulhofes. -
Eingangsbereich mit Garderobe, Eingänge zu Toiletten, Materialraum, Input-Räumen und Schließfächern. -
Aufenthaltsbereich vor dem Kiosk.
Das Besondere
Unterrichten in Lernlandschaften
Mit dem Neubau fusionierten die alte Haupt- und Realschule in Osterholz-Scharmbeck zum Lernhaus im Campus. Organisiert ist das Lernhaus als Oberschule im Ganztagsbetrieb. Selbstgesteuertes Lernen, Lernlandschaften und Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler, die sich als ein Team verstehen, kennzeichnen die neue Schule. Jedem Jahrgang steht eine eigene Lernlandschaft zur Verfügung, in der nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch die Lehrkräfte ihre Arbeitsplätze haben. Hier darf übrigens nur geflüstert werden. Effizientes, leises Sprechen wird in speziellen Kursen vermittelt. Lernkojen für Gruppenarbeit oder Lernentwicklungsgespräche sowie Input-Räume für lehrkraftzentriertes Lernen ergänzen das Raumangebot. Viel Tageslicht und das eigens entwickelte Farbsystem sorgen für eine freundliche Atmosphäre in der ganzen Schule.
Lernen zwischen Ruhe und Bewegung
Als Ganztagsschule versteht sich das Lernhaus im Campus nicht nur als Lernort, sondern auch als Lebensort. Wichtig war dem Planungsteam eine hohe Aufenthaltsqualität aller Räume. Das gilt für die ansprechende Gestaltung der Räume in den Lernlandschaften, wie auch für die großzügige Eingangshalle. Ruheräume für Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrkräfte ermöglichen, sich tagsüber auch einmal zurückzuziehen und zur Ruhe finden zu können. Innen- und Gartenhöfe können für Sport, Bewegung und Entspannung oder mit ihren Sitzinseln auch als erweiterte Lernräume genutzt werden.
Neues Lehren in neuen Räumen muss gelernt werden
Mit dem neuen pädagogischen Konzept und den neuen Lernräumen geht auch eine neues Selbstverständnis von der Rolle der Lehrenden einher: Im Lernhaus im Campus verstehen sich die Lehrkräfte nicht als Lehrpersonen, sondern als Lernbegleiter und Lernbegleiterinnen. Hinter diesen Begriffen steht eine neue Haltung, auf die die Lehrkräfte bereit sein mussten, sich einzulassen. Hospitationen in der Sekundarschule Bürglen waren erste Schritte, dieses neue Verständnis vom Lehren und Lernen kennenzulernen. Alle Lehrkräfte am Lernhaus im Campus durchlaufen seitdem eine Ausbildung zum Lerncoach bzw. zur Lerncoachin. Damit hängt im Lernhaus im Campus alles zusammen: das pädagogische Konzept, das Lernhaus und die Rolle der Lehrkräfte.
Video
Kontakt
Lernhaus im Campus Osterholz-Scharmbeck
Am Barkhof 7
27711 Osterholz-Scharmbeck
Christian Osterndorf, Schulleiter
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