Das Bundesland Bayern bietet Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote für pädagogisches Personal in Kitas und Grundschulen zum Thema (Hoch-)Begabung an sowie Lehrkräftefortbildung auf Ebene der Regierungsbezirke bzw. auf Schulamtsebene, als schulinterne Fortbildung und als zentrale Lehrkräftefortbildung an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP) in Dillingen.
Qualifizierung in der frühkindlichen Erziehung
Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote für pädagogisches Personal in Kitas und Grundschulen zum Thema (Hoch-)Begabung
Fortbildungen und Fortbildungsdatenbank
In Bayern gibt es seit einigen Jahren eine trägerübergreifende Fortbildungsdatenbank, bei der es sich um ein Kooperationsprojekt der Mitglieder des »FORUM Fortbildung« am IFP, des Staatsinstituts für Frühpädagogik und Medienkompetenz (IFP) und des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales handelt. In der Datenbank sind alle staatlich geförderten Fortbildungen in Bayern erfasst, die sich an pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen wenden und von den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege und der Bayerischen Verwaltungsschule landesweit ausgeschrieben werden. Mittels des im Suchergebnis angezeigten Links wird man auf die Webseite des jeweiligen Anbieters weitergeleitet, auf der weitere Informationen sowie die Anmeldemöglichkeiten zu finden sind.
Weiterbildung - Inklusive Hochbegabtenförderung in Kita und Grundschule
Begabtenpädagoge/in der Karg-Stiftung – Angebotsnutzung durch Kitafachkräfte in Bayern findet bundesweit an wechselnden Standorten statt. Die Kosten trägt im Wesentlichen die Karg-Stiftung. Die Teilnehmenden leisten einen geringen Eigenbeitrag. In der Weiterbildung werden berufsbegleitend Schlüsselkompetenzen für die individuelle Bildungsbegleitung hochbegabter Kinder in Kita und Grundschule weiterentwickelt und ausgebaut. Sie vertritt eine inklusive Didaktik und orientiert sich inhaltlich an den Bildungsplänen der Bundesländer, um die Kitafachkräfte in ihrem Bildungsauftrag grundlegend zu stärken und zu einem reflektierten Rollenverständnis im Umgang mit hochbegabten und entwicklungsschnellen Kindern zu befähigen.
Neue Wege in der Fort- und Weiterbildung
Praxis lernt von Praxis – Konsultationseinrichtungen mit Schwerpunkt Hochbegabung
Zu den neuen Wegen in der Fort- und Weiterbildung zählt der Ansatz »Konsultationskitas beraten Kitas«, denn Praxis lernt am besten von Praxis. In Bayern gibt es zwei Netzwerke von Konsultationseinrichtungen, die das Thema Hochbegabung aufgreifen und sich sowohl an die Praxis als auch an Aus- und Fortbildung sowie Fachberatung richten:
- Kita-Konsultationsnetzwerk Hochbegabung der Karg-Stiftung
Seit 2010 geben ausgewählte Kindertageseinrichtungen als Konsultationseinrichtungen ihre Erfahrungen und Expertise in der Bildungsbegleitung hochbegabter Kinder an interessierte Fachkräfte weiter. Den Start machte das regionale Kita-Konsultationsnetzwerk Hochbegabung in Bayern und Hessen, dem aus Bayern die Hans-Georg Karg Kindertagesstätte des CDJ Jugenddorf Nürnberg und der Evangelische Kindergarten St. Stephan in Würzburg angehören.
Alle Konsultationseinrichtungen der Karg-Stiftung zeichnen sich durch eine beispielhafte Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsplans ihrer Bundesländer aus, verfügen über langjährige Erfahrungen in der integrativen bzw. inklusiven Hochbegabtenförderung und sind in der Fort- und Weiterbildungsarbeit erfahren. Ihre kostenfreien Angebote im Karg-Netzwerk richten sich an Kita-Teams, Fachberaterinnen, Fachschulen und -akademien sowie an Hochschulen (zum Beispiel Kooperation mit dem Studiengang Bildung und Erziehung im Kindesalter der Hochschule München). Über Fortbildungen, Fachtage, Konsultations- und Hospitationsangebote gewähren sie Einblick in ihre Arbeit und beraten zugleich praxisbezogen und prozessorientiert andere Kitas in der Hochbegabtenförderung und in der Entwicklung eines Einrichtungsprofils. Die Karg-Stiftung unterstützt die Konsultationskitas in Form einer kontinuierlichen fachlichen Begleitung sowie finanziell in Form von Ausgleichszahlungen.
- Netzwerk Konsultationseinrichtungen Bayern des IFP – Voneinander lernen und profitieren
Das Netzwerk, dem 26 ausgewählte Konsultationseinrichtungen (Ko-Kitas) aus ganz Bayern und darunter auch die Hans-Georg-Karg Kindertagesstätte in Nürnberg angehören, wurde bereits im Jahr 2009 ins Leben gerufen, um die Praxis bei der Umsetzung des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans (BayBEP) auf kollegialer Ebene zu unterstützen. Das Projekt wurde bis zum 31.12.2012 durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert und durch das Staatsinstitut für Frühpädagogik umgesetzt. Nach Ablauf der geförderten Phase bieten seit Januar 2013 einige Ko-Kitas auch weiterhin Konsultationen oder praxisnahe Fortbildungen vor Ort an. Auf Landesebene wird das Netzwerk fortgeführt.
Konsultationseinrichtungen sind Einrichtungen, die den Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan bereits in seiner gesamten Breite ganzheitlich umsetzen. Hierzu gehört auch die Kooperation und Vernetzung vor Ort in der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Vom IFP werden gemeinsame Workshops zu bestimmten Themen und Arbeitsgruppen zu Leitung, Offener Arbeit und Portfolio durchgeführt.
Mit dem Ko-Kita-Netzwerk werden auch Positionspapiere zu aktuellen Themen wie Projektarbeit, Offene Arbeit und Portfolioarbeit erstellt, die auch für den Umgang mit hochbegabten Kindern von Interesse sind. Bereits veröffentlicht ist das Positionspapier zur Projektarbeit, das 2013 auch als Verlagspublikation unter dem Titel Projektarbeit im Fokus: Fachliche Standards und Praxisbeispiele für Kitas erschienen ist (siehe unter DOWNLOADS).
Verankerung der Begabtenförderung in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern in Bayern
Im Lehrplan für die Fachakademie für Sozialpädagogik ist das Thema Begabtenförderung verankert (siehe DOWNLOADS unter » 2.2 Lernfelder - Lernfeld 1 - Berufliche Identität und professionelle Perspektiven«). Im Rahmen ihrer sozialpädagogischen Aufgabenstellung »Bilden, Erziehen und Betreuen« wird Studierenden Bildung als individueller, lebenslanger, kulturschaffender Prozess nahegebracht. Die Studierenden erwerben im Rahmen ihrer Ausbildung die Fähigkeit, Bildungsprozesse anzustoßen, zu begleiten und zu unterstützen. Sie werden in die Lage versetzt, diese Prozesse zu evaluieren und zu dokumentieren. Dabei erwerben sie ein breites Wissen über wesentliche Komponenten des Bildungsgeschehens.
Spezielle Personengruppen (wie zum Beispiel Hochbegabte) werden durch den Lehrplan für die Fachakademie für Sozialpädagogik unter »2.2 Lernfelder - Lernfeld 2 - Lebenswelten und Diversität wahrnehmen, verstehen und Inklusion fördern« und »2.3 Vertiefungsgebiete in der Erzieherausbildung« berücksichtigt, da die Fähigkeit, die Kompetenzen, Entwicklungsmöglichkeiten und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zu erkennen und entsprechende pädagogische Angebote zu planen, durchzuführen, zu dokumentieren und auszuwerten, selbstverständlich auch Kinder und Jugendliche mit besonderen Fähigkeiten oder Bedürfnissen (zum Beispiel Hochbegabte) einschließt.
Fortbildung und Informationen für Lehrkräfte
Staatliche Lehrkräftefortbildung zum Thema Begabtenförderung gibt es in Bayern auf allen Ebenen:
- regionale Lehrkräftefortbildung auf Ebene der Regierungsbezirke bzw. Schulamtsebene
- schulinterne Lehrkräftefortbildung (SchiLF)
- zentrale Lehrkräftefortbildung an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP) Dillingen
In der Datenbank Fortbildung in Bayerischen Schulen FIBS sind alle bayerischen Lehrkräftefortbildungen gesammelt. Portale und Handreichungen bieten weitere Informationen zur Begabtenföderung an bayerischen Schulen.
Regionale Lehrkräftefortbildung auf Ebene der Regierungsbezirke bzw. Schulamtsebene (RLFB)
Die regionale Lehrkräftefortbildung wird von den Dienststellen der Ministerialbeauftragten organisiert. Alle Kontaktdaten der Ministerialbeauftragten für Gymnasien finden Sie hier.
Kompetenzzentren an acht Gymnasien
An acht bayerischen Gymnasien mit Hochbegabtenklassen wurden Kompetenzzentren eingerichtet, die mit den Ministerialbeauftragten zusammen bereits vorhandene Angebote sowie Strukturen der Begabtenförderung in der Region bündeln und vernetzen sowie Impulse zu deren Weiterentwicklung geben.
Hauptaufgabe der Kompetenzzentren für Begabtenförderung ist es, die Förderung besonders begabter und leistungsstarker Schülerinnen und Schüler an allen Gymnasien zu einem Thema der Schulentwicklung zu machen und geeignete Konzepte hierfür aufzuzeigen.
Die Kompetenzzentren geben ihre Erfahrungen im Bereich der Begabtenförderung an interessierte Schulen sowie Lehrkräfte und Lehrerkollegien weiter und bieten schulspezifische Fortbildungen in Form von Hospitationen, Informationsveranstaltungen, Vorträgen, Workshops etc. an.
Weitere Informationen zu den Kompetenzzentren gibt es im LänderSPECIAL und auf dieser Website des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.
Schulinterne Lehrkräftefortbildung (SchiLF)
Die schulinterne Fortbildung wird von den Schulen selbst durchgeführt und richtet sich in der Regel an die Lehrkräfte des jeweiligen Kollegiums.
Zentrale Lehrkräftefortbildung an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP)
Die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen bietet Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten und Unterrichtsfächer an. Aktuelle Fortbildungsveranstaltungen, die sich speziell mit Begabungs- und Begabtenförderung beschäftigen finden Sie hier unter dem Suchbegriff »Begabung«.
Das ALP-Portal Besonders Begabte finden und fördern bietet Informationen für alle am Thema Interessierten sowie zu Fortbildungsangeboten für Lehrkräfte.
Informationsangebote zum Thema Begabtenförderung
Informationsportal
Das Portal des Bayerischen Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung zur individuellen Förderung infö - individuell fördern gibt unter anderem Hilfestellungen zur Begabtenförderung. Individuell fördern heißt, den einzelnen Schüler entsprechend seinen Begabungen und Möglichkeiten zu unterstützen. Dies schließt hochbegabte Schüler in ganz besonderer Weise mit ein. Die praxisnahen Hilfen des Portals gliedern sich in die Bereiche
- Persönlichkeit stärken,
- Unterricht individualisieren,
- Förderkonzepte auf Schulebene.
Dabei werden in zahlreichen Unterseiten von Lehrkräften im eigenen Unterricht erprobte Praxisbeispiele angeboten, die im Alltagsunterricht genauso wie in Intensivierungsstunden, Pluskursen oder im Projektunterricht aufgegriffen werden können.
Handreichungen
für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Begabtenförderung, Schulleitungen und Lehrkräfte
- »Besondere Begabungen an bayerischen Grundschulen finden und fördern»«
Diese Publikation des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus ist eine Handreichung zum Thema Hochbegabung an Grundschulen mit Materialien für die Ausbildung von Multiplikatoren, die ihre Kenntnisse an die Schulbasis weitergeben. Sie steht hier zur Ansicht und zum Download zur Verfügung.
Die Themen der Bausteine behandeln Fragen
- der Legitimation der Thematik,
- der wissenschaftlichen Grundlagen,
- der Identifikation besonders Begabter im Unterricht,
- ihrer psychologischen Diagnostik und der Gutachtenerstellung außerhalb des Unterrichts,
- möglicher Lern- und Verhaltensprobleme besonders begabter Kinder,
- der Kooperation und Kommunikation betroffener Personen und Institutionen,
- der Förderung.
Die Bausteine sollen den Fortbildnern und Multiplikatoren die Arbeit erleichtern sowie bei Lehrkräften, Schulleitern und Schulräten zur Sicherung eines flächendeckenden Standards beitragen.
- »Besondere Begabungen an weiterführenden Schulen finden und fördern«
Diese Publikation des Ministeriums behandelt die Begabtenförderung an weiterführenden Schulen. Sie steht auf dieser Webseite zur Verfügung. Das Projekt »Besondere Begabungen an weiterführenden Schulen finden und fördern« geht zurück auf einen Beschluss des Bayerischen Ministerrats und will bei Lehrkräften und Schulleitern zur Sicherung eines flächendeckenden Standards beitragen.
Neben den theoretischen Grundlagen (Baustein 1), der Identifikation von Begabungen im Unterricht (Baustein 2), Psychologischer Diagnostik (Baustein 3) und Lern- und Verhaltensproblemen (Baustein 4) liegt der Schwerpunkt bei Baustein 5 auf der Förderung begabter Schülerinnen und Schüler, um möglichst viele Anregungen für die Praxis zu geben.
Der Leitfaden ist konzipiert als theoretische und praktische Grundlage für die Arbeit mit besonders begabten Schülerinnen und Schülern an weiterführenden Schulen und dient insbesondere der Fortbildung von Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern wie auch als Nachschlagewerk an der Schule.
Staatsinstitut für Frühpädagogik
Fortbildung in bayerischen Schulen
Portal des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungforschung
Portal der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP)
Downloads
Zugehörige Angebote
Fortbildung im Begabungslotsen
Im Hybriden Lernraum, unserem Fortbildungsbereich für schulische und außerschulische Bildungspraktikerinnen und Bildungspraktiker, greifen wir fortlaufend Themen rund um die Individuelle Förderung auf und stellen Ihnen die Inhalte in verschiedenen Fortbildungsformaten aufbereitet zur Verfügung. Neben digitalen Workshops, Methoden, Podcasts und Videos sowie Interviews und Texten, die einzelne Aspekte aufgreifen, finden Sie Tipps, Trainingsaufgaben und Literatur zur intensiveren Beschäftigung mit der Thema.