Zum Hauptinhalt der Seite springen

Zur Förderung besonderer Begabungen ist das individualisierte Lernen eine wichtige Voraussetzung. Durch qualitativ unterschiedliche Aufgaben gelingt es, auch für besonders begabte Schülerinnen und Schüler anregende Angebote zu bieten. Dieser Ansatz hat den Unterricht an vielen Bremer Grundschulen nachhaltig verändert. Lernen an Stationen, die Arbeit mit Wochen- und Streckenplänen oder individuelle Leistungsrückmeldung durch Portfolios sind an immer mehr Grundschulen Realität.

Unterstützt wird diese Entwicklung auch dadurch, dass die Rahmenpläne in den Fächern Deutsch und Mathematik kompetenzorientiert ausgerichtet wurden. Sie bilden die Bildungsstandards ab, die die Kultusministerkonferenz beschlossen hat. Dadurch wurde ein wichtiger Beitrag zur qualitativen Verbesserung des Unterrichts geleistet. Unterstützt wird dies durch eine kompetenzorientierte Leistungsrückmeldung, die auch den Leistungsvorsprung von Kindern mit besonderen Begabungen transparent abbildet. 

Jahrgangsübergreifendes Lernen, Ganztagsschulen, Flexible Einschulung

Jahrgangsübergreifendes Lernen

Das jahrgangsübergreifende Lernen bietet gute Voraussetzungen, auch besonders begabte Kinder zu fördern. Deshalb wurde es in der Grundschulverordnung für das Land Bremen von 2012 verankert. In § 4 heißt es unter anderem: »Der Unterricht in der Grundschule kann in jahrgangsbezogenen, jahrgangsstufenübergreifenden oder jahrgangsstufenunabhängigen Klassen oder Lerngruppen erteilt werden. Jahrgangsstufenübergreifende Strukturen in den Jahrgangsstufen 1 und 2 sind anzustreben.«

Durch die stark individualisierten Lernangebote, die das jeweilige Leistungsniveau und Lerntempo der Kinder berücksichtigen, kann vermieden werden, dass sich besonders begabte Kinder im Unterricht langweilen. Durch die individuelle Verweildauer der Kinder in den jahrgangsübergreifenden Lerngruppen, ergibt sich für besonders begabte Kinder die Möglichkeit, schneller in eine höhere Gruppe zu wechseln. Dabei entstehen nicht die sozialen Nachteile, die durch das Überspringen einer Jahrgangsstufe durch den einzelnen Übergang in eine bestehende Gruppe und die Stigmatisierung durch das schnellere Lernen aufkommen können. 

Ganztagsschulen

In Bremen und Bremerhaven gibt es viele Ganztagsgrundschulen in gebundener, teilgebundener und offener Form. Diese bieten durch die erweiterte Lernzeit auch die Möglichkeit, besondere Angebote für Kinder mit Begabungen zu realisieren. Die Angebote reichen von Denker-, Forscher- und Philosophierclubs über Schach AGs, Schülerzeitungs-AGs, naturwissenschaftliche Angebote bis zu Theaterangeboten. Weitere Informationen zu Ganztagsschulen in Bremen gibt es auf dieser Website des Landesinstituts für Schule Bremen.

Auch Schulen, die nicht ganztägig unterrichten, ermöglichen besondere Angebote am Nachmittag, darunter zahlreiche Arbeitsgemeinschaften für besonders begabte Schülerinnen und Schüler.

Flexible Einschulung

Einige Grundschulen ermöglichen die flexible Einschulung. Die Kinder werden zum Schuljahresbeginn oder zum Halbjahr eingeschult. Die Verzahnung mit den abgebenden Kitas des Stadtteils ist hier besonders eng. Auch dies kann insbesondere jüngeren Kindern mit besonderen Begabungen helfen, in der Schule gut anzukommen.

Profil-Grundschulen

Neben vielfältigen Angeboten, die Bremer Grundschulen ihren Schülerinnen und Schülern im Regelunterricht und als zusätzliche AG anbieten, gibt es auch Schulen, die einen besonderen Schwerpunkt in bestimmten Bereichen setzen. Sie unterstützen Schülerinnen und Schüler in ihren besonderen Begabungen.

Musik-Profilschulen und Schulen mit erweitertem musikalischen Angebot

Die Senatorin für Kinder und Bildung fördert Grundschulen mit dem Programm MUSUS – Musik und Schule. Die Schulen nutzen die Förderung, um Musikprofile weiterzuentwickeln bzw. erweiterte Angebote im Bereich Musik anzubieten. Die Angebote werden in der Regel mit Kultur-Kooperationspartnern umgesetzt, zum Beispiel mit den Bremer Philharmonikern, der Musikschule Bremen und privaten Musikschulen sowie mit freien, im Deutschen Tonkünstlerverband organisierten Musikerinnen und Musikern. Diese Kooperationen ermöglichen es, schon frühzeitig besondere Musiktalente zu entdecken und zu fördern.

Einige Grundschulen arbeiten auf der Basis von Kooperationsvereinbarungen als Partnerschule mit den Bremer Philharmonikern zusammen (»BrePhil«). Die Kooperationen beinhalten regelmäßige Besuche in der Musikwerkstatt, die Einrichtung und Leitung von Streicherklassen durch Musikpädagoginnen und Musikpädagogen der Musikwerkstatt sowie die Realisierung von verschiedenen Musikprojekten.

Alle Schulen in Bremen können auf Anfrage auf das »Musikwerkstatt«-Angebot der Bremer Philharmoniker zugreifen. In der Musikwerkstatt »Orchesterwelten« am Standort Findorff können klassische Musikinstrumente nicht nur kennengelernt, sondern direkt ausprobiert werden. Am Standort »Percussion-Welten Marßel« in Bremen-Nord liegt der Schwerpunkt auf Rhythmus-Schulung. Hier ist ein ganzes Gamelan-Orchestern nutzbar. »Gamelan« bezeichnet unterschiedliche Musikensembles in Indonesien, insbesondere in der traditionellen Musik von Java und Bali.

Grundschulen mit Musik-Profil

Sport-Profilschulen

Folgende 16 Grundschulen bieten über den planmäßigen Sportunterricht hinaus weitere Sportkurse im Rahmen des Ganztags an:

Schulen mit sprachlichem Profil

Ein bilinguales Angebot in Französisch bietet die Grundschule an der Freiligrathstraße an. Die Grundschule Burgdamm deckt als Europaschule viele Sprachen ab der ersten Klasse ab und verfügt zudem über das Profil Niederdeutsch. Auch die Grundschulen Arsten, Mahndorf und Schönebeck bieten ein Profil Niederdeutsch an.

Stiftung Kinder forschen

Die gemeinnützige Stiftung Kinder forschen engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Der pädagogische Ansatz setzt beim Vorwissen und den Kompetenzen der Kinder an und betont das gemeinsame forschende Lernen im dialogischen Austausch. Beim Forschen können Kinder Problemlösekompetenzen entwickeln, eigene Antworten finden und Selbstvertrauen spüren. Mit einem kontinuierlichen Fortbildungsprogramm und praxisnahen Arbeitsunterlagen möchte die Stiftung zudem pädagogische Fach- und Lehrkräfte darin unterstützen, Bildungsprozesse mit Kindern in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Technik kompetent zu gestalten.

Im Rahmen der Inklusion geht es besonders darum, eigene Potenziale auszuloten, Talente zu entdecken und Interessen zu wecken. In diesem Kontext ist die Stiftung Kinder forschen eine sinnvolle und gute Ergänzung des Unterrichts, da hier alle Kinder herausfordernde Aufgaben auf ihrem jeweiligen Lernniveau finden können. Insbesondere das Forschende Lernen, eines der Prinzipien der Stiftung, bietet differenzierte Möglichkeiten der Förderung, die auch besonders Begabten entgegenkommt.

Finanziert wird das Projekt in Bremen von der Senatorin für Kinder und Bildung gemeinsam mit der Handelskammer Bremen, den Unternehmerverbänden im Land Bremen und der Handwerkskammer Bremen. Inzwischen nehmen eine Vielzahl Bremer Grundschulen und Kitas am Programm teil.

Kontakt für Bremer Grundschulen 

Kontakt für Grundschulen in Bremerhaven

»Kinder forschen« an Bremer Grundschulen – einige Beispiele