Zur Förderung besonderer Begabungen ist das individualisierte Lernen eine wichtige Voraussetzung. Durch qualitativ unterschiedliche Aufgaben gelingt es, auch für besonders begabte Schülerinnen und Schüler anregende Angebote zu bieten. Dieser Ansatz hat den Unterricht an vielen Bremer Grundschulen nachhaltig verändert. Lernen an Stationen, die Arbeit mit Wochen- und Streckenplänen oder individuelle Leistungsrückmeldung durch Portfolios sind an immer mehr Grundschulen Realität.
Unterstützt wird diese Entwicklung auch dadurch, dass die Rahmenpläne in den Fächern Deutsch und Mathematik kompetenzorientiert ausgerichtet wurden. Sie bilden die Bildungsstandards ab, die die Kultusministerkonferenz beschlossen hat. Dadurch wurde ein wichtiger Beitrag zur qualitativen Verbesserung des Unterrichts geleistet. Unterstützt wird dies durch eine kompetenzorientierte Leistungsrückmeldung, die auch den Leistungsvorsprung von Kindern mit besonderen Begabungen transparent abbildet.
Profil-Grundschulen
Neben vielfältigen Angeboten, die Bremer Grundschulen ihren Schülerinnen und Schülern im Regelunterricht und als zusätzliche AG anbieten, gibt es auch Schulen, die einen besonderen Schwerpunkt in bestimmten Bereichen setzen. Sie unterstützen Schülerinnen und Schüler in ihren besonderen Begabungen.
Musik-Profilschulen und Schulen mit erweitertem musikalischen Angebot
Die Senatorin für Kinder und Bildung fördert Grundschulen mit dem Programm MUSUS – Musik und Schule. Die Schulen nutzen die Förderung, um Musikprofile weiterzuentwickeln bzw. erweiterte Angebote im Bereich Musik anzubieten. Die Angebote werden in der Regel mit Kultur-Kooperationspartnern umgesetzt, zum Beispiel mit den Bremer Philharmonikern, der Musikschule Bremen und privaten Musikschulen sowie mit freien, im Deutschen Tonkünstlerverband organisierten Musikerinnen und Musikern. Diese Kooperationen ermöglichen es, schon frühzeitig besondere Musiktalente zu entdecken und zu fördern.
Einige Grundschulen arbeiten auf der Basis von Kooperationsvereinbarungen als Partnerschule mit den Bremer Philharmonikern zusammen (»BrePhil«). Die Kooperationen beinhalten regelmäßige Besuche in der Musikwerkstatt, die Einrichtung und Leitung von Streicherklassen durch Musikpädagoginnen und Musikpädagogen der Musikwerkstatt sowie die Realisierung von verschiedenen Musikprojekten.
Alle Schulen in Bremen können auf Anfrage auf das »Musikwerkstatt«-Angebot der Bremer Philharmoniker zugreifen. In der Musikwerkstatt »Orchesterwelten« am Standort Findorff können klassische Musikinstrumente nicht nur kennengelernt, sondern direkt ausprobiert werden. Am Standort »Percussion-Welten Marßel« in Bremen-Nord liegt der Schwerpunkt auf Rhythmus-Schulung. Hier ist ein ganzes Gamelan-Orchestern nutzbar. »Gamelan« bezeichnet unterschiedliche Musikensembles in Indonesien, insbesondere in der traditionellen Musik von Java und Bali.
Grundschulen mit Musik-Profil
Sport-Profilschulen
Folgende 16 Grundschulen bieten über den planmäßigen Sportunterricht hinaus weitere Sportkurse im Rahmen des Ganztags an:
Schulen mit sprachlichem Profil
Ein bilinguales Angebot in Französisch bietet die Grundschule an der Freiligrathstraße an. Die Grundschule Burgdamm deckt als Europaschule viele Sprachen ab der ersten Klasse ab und verfügt zudem über das Profil Niederdeutsch. Auch die Grundschulen Arsten, Mahndorf und Schönebeck bieten ein Profil Niederdeutsch an.
Stiftung Kinder forschen
Die gemeinnützige Stiftung Kinder forschen engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Der pädagogische Ansatz setzt beim Vorwissen und den Kompetenzen der Kinder an und betont das gemeinsame forschende Lernen im dialogischen Austausch. Beim Forschen können Kinder Problemlösekompetenzen entwickeln, eigene Antworten finden und Selbstvertrauen spüren. Mit einem kontinuierlichen Fortbildungsprogramm und praxisnahen Arbeitsunterlagen möchte die Stiftung zudem pädagogische Fach- und Lehrkräfte darin unterstützen, Bildungsprozesse mit Kindern in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Technik kompetent zu gestalten.
Im Rahmen der Inklusion geht es besonders darum, eigene Potenziale auszuloten, Talente zu entdecken und Interessen zu wecken. In diesem Kontext ist die Stiftung Kinder forschen eine sinnvolle und gute Ergänzung des Unterrichts, da hier alle Kinder herausfordernde Aufgaben auf ihrem jeweiligen Lernniveau finden können. Insbesondere das Forschende Lernen, eines der Prinzipien der Stiftung, bietet differenzierte Möglichkeiten der Förderung, die auch besonders Begabten entgegenkommt.
Finanziert wird das Projekt in Bremen von der Senatorin für Kinder und Bildung gemeinsam mit der Handelskammer Bremen, den Unternehmerverbänden im Land Bremen und der Handwerkskammer Bremen. Inzwischen nehmen eine Vielzahl Bremer Grundschulen und Kitas am Programm teil.