Bremen war eines der ersten Bundesländer, das die in der UN-Menschrechtskonvention geforderte Inklusion umgesetzt hat. So haben die Bremer Schulen schon seit der Schulrechtsreform 2009 den Auftrag, sich zu inklusiven Schulen zu entwickeln. Der Gedanke der konsequenten Umsetzung der Inklusion hat auch zu einer tiefgreifenden Neustrukturierung bei den weiterführenden Schulen geführt. An den Oberschulen werden alle Kinder bis zur 10. Klasse gemeinsam unterrichtet. Die Individualisierung des Unterrichts geht einher mit der Fachleistungsdifferenzierung in verschiedenen Fächern – Unterricht wird auf unterschiedlichen Anforderungsniveaus angeboten.
In Verbindung mit dem Grundgedanken der Inklusion, der Förderung aller Kinder auf dem jeweils individuellen Lernniveau, haben die Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen an beiden Schulformen, Gymnasium und Oberschule, die Chance, ein auf ihre Fähigkeiten abgestimmtes Unterrichtsangebot zu erhalten. Durch die Fachleistungsdifferenzierung und die Profile, die alle weiterführenden Schulen inzwischen bieten, ergibt sich ein breit gefächertes Angebot, das auch besonders begabten Schülerinnen und Schülern ein ihren Neigungen entsprechendes Angebot oder Profil bieten kann. Die Ganztagsschulen an den weiterführenden Schulen bieten aufgrund der Ausweitung der Lernzeit die Möglichkeit, vertiefende Angebote auch für besonders begabte Schülerinnen und Schüler anzubieten.
Vielleicht auch interessant für Sie?
Schulen mit besonderen Schwerpunkten
In Bremen haben sich viele Schulen besondere Schwerpunkte gesetzt, so zum Beispiel im naturwissenschaftlich/technischen, musikalischen oder sportlichen Bereich. Im Folgenden finden sich Informationen zu den jeweiligen Ausrichtungen sowie zu beispielhaften Schulen.
Schulen mit MINT-Profil
Beginnt eine Schule mit ihrer MINT-Profilierung, kann sie sich um die Ernennung »MINT-freundliche Schule« bewerben und zu einem späteren Zeitpunkt eine Mitgliedschaft in einem Exzellenz-Netzwerk (»MINT-Schule Bremen«, »MINT-EC – Das nationale Excellence-Netzwerk«) anstreben.
Für alle Schulen in Bremen, die im Sekundarbereich I über ein hochwertiges und herausragendes MINT-Profil verfügen, steht das Zertifizierungsverfahren »MINT-Schule Bremen« offen. Gymnasien können sich nicht bewerben. Ihnen steht jedoch eine Auszeichnung durch die bundesweite Initiative »MINT-EC« offen.
MINT-freundliche Schulen
Die Auszeichnung »MINT-freundliche Schule« der Initiative »MINT Zukunft schaffen« erhalten Schulen, die den Entwicklungsschwerpunkt auf eine nachhaltige Verbesserung des Unterrichts in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik legen. Es können sich Schulen aller Schulformen bewerben. Die »MINT-freundlichen Schulen« stehen unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz (KMK).
Eine Auflistung aller MINT-freundlichen Schulen in Bremen mit gültigem Signet findet sich auf dieser Website der Initiative MINT Zukunft schaffen.
Einige Beispiele MINT-freundlicher Schulen in Bremen:
MINT-Schule Bremen
»MINT-Schule Bremen« ist ein MINT-Zertifizierungsverfahren für alle Schulen, die im Sekundarbereich I über ein hochwertiges und herausragendes MINT-Profil verfügen.
Initiatoren von »MINT-Schule Bremen« sind die NORDMETALL-Stiftung und die Unternehmensverbände im Land Bremen. Sie unterstützen seit über zehn Jahren kontinuierlich den Austausch zwischen Schulen und Unternehmen, um bei jungen Menschen bereits in der Schulzeit das Interesse für Naturwissenschaften und Technik zu wecken und sie auf ihrem Weg in das Berufsleben zu begleiten. Die Auszeichnung steht unter der Schirmherrschaft der Senatorin für Kinder und Bildung.
Über die Zertifizierung entscheidet eine Jury, die aus Lehrkräften der MINT-Fächer sowie Vertretern und Vertreterinnen von Unternehmen, der Stiftung und der Senatorin für Kinder und Bildung besteht. Die zertifizierten Schulen profitieren von speziellen MINT-Förderangeboten für Schülerinnen und Schüler, MINT-Lehrkräftefortbildungen, einem halbjährlichen Austausch der MINT-Schulen und Fachtagungen für den Austausch mit den MINT-Schulen der Exzellenz-Netzwerke in Hamburg, Niedersachen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Das Siegel »MINT-Schule Bremen« ist vier Jahre gültig, danach werden die Schulen zur Rezertifizierung eingeladen.
Die folgenden sieben Oberschulen gehören dem Netzwerk an:
MINT-EC-Schulen
Gymnasien mit einem durchgehenden MINT-Profil auf hohem Niveau können sich für die Aufnahme in das nationale Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC bewerben. Die Netzwerkschulen profitieren von Förderprogrammen und Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Schulleitungen sowie vom Austausch mit anderen exzellenten Schulen über eine Plattform und mittels Netzwerktreffen. Partner und Förderer aus Wissenschaft und Wirtschaft unterstützen das MINT-EC-Schulnetzwerk.
Folgende Bremer Gymnasien gehören dem Netzwerk an:
Schulen mit Musik-Profil
Zahlreiche weiterführende Schulen haben Musik-Profile bzw. halten zusätzliche Angebote im Bereich Musik vor. Die Senatorin für Kinder und Bildung ermöglicht darüber hinaus 13 Oberschulen im Sekundarbereich I über das Programm »MUSUS – Musik und Schule« eine Erweiterung ihres Angebots im Bereich Musik. Angebote werden in der Regel mit Kultur-Kooperationspartnern umgesetzt, zum Beispiel mit den Bremer Philharmonikern, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Kammerensemble Konsonanz, der Musikschule Bremen und privaten Musikschulen sowie freien, im Deutschen Tonkünstlerverband organisierten Musikerinnen und Musikern.
Schule mit Musik-Profil
Die Gesamtschule Bremen-Ost kooperiert im Zukunftslabor auf einem gemeinsamen Campus mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Ziel ist die Entfaltung von Potenzialen durch Musik insbesondere in einem benachteiligten Stadtteil mit großen sozialen Herausforderungen.
Schulen mit Sport-Profil
»Eliteschule des Fußballs« und Sportbetonte Schule
An den folgenden beiden Schulen werden besonders sportbegabte Schülerinnen und Schüler in speziellen Sportklassen gefördert. Für den Besuch der Sportklassen ist eine Sichtung durch die Sportverbände Voraussetzung.
Schülerinnen und Schüler des Leistungssports, die eine finanzielle Unterstützung benötigen, können sich an die Sportstiftung Bremen wenden. Auf Antrag vergibt die Stiftung unter anderem Zuschüsse zu Fahrt- und Trainingslagerkosten.
Schulen mit Sport-Profil
Neben den Sportstunden, die Bestandteil des regulären Unterrichts sind, und neben den von den Ganztagsschulen zusätzlich angebotenen bewegungsbetonten Aktivitäten, ist Sport derzeit an 16 Bremer Grundschulen und 12 weiterführenden Schulen (Oberschulen, Gymnasien) Bestandteil des Schulprofils. Diese Schulen werden von der Senatorin für Kinder und Bildung besonders gefördert. Sie kooperieren eng mit ortsansässigen Sportvereinen. Darüber hinaus gibt es an weiteren Schulen eigenständige, selbst organisierte Sportprofile, die teilweise mit anderen Schwerpunkten kombiniert werden.
Mehr Informationen zu Schulen mit Sport-Profil finden sich über diesen Link: