Warum dieses Thema?
Unsere Sicht- und Denkweise – unser Mindset – wirkt wie eine Brille, durch die wir das Leben sehen und interpretieren. Das Mindset hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere Motivation und Lernbereitschaft und beeinflusst dadurch Entscheidungen und Handlungen. Mit »Growth Mindset« sind dynamische Denkmuster gemeint, die auch als »Wachstumsdenken« bezeichnet werden. Diese Haltung trägt dazu bei, Herausforderungen als Chancen zur persönlichen Entwicklung zu begreifen, statt sich von Misserfolgen entmutigen zu lassen. Durch die Einstellung, dass sie durch Lernen und Anstrengung wachsen können, werden Jugendliche motiviert, sich Ziele zu setzen und sich kontinuierlich zu verbessern. Das kann ihr Selbstvertrauen stärken, um ihr Potenzial zu entfalten und ein erfülltes Leben zu führen.
Im Themenbereich »Haltung bitte: Dynamisches Selbstbild und Weiterentwicklung« stehen Ihnen die folgenden Methoden für Ihre Arbeitspraxis zur Verfügung. Auf jeder Methodenseite haben Sie die Möglichkeit, die Beschreibung der Methode sowie Kopiervorlagen, sofern vorhanden, zum Speichern oder Ausdrucken herunterzuladen.
Der Methodenkoffer
Zum Hintergrund
Alle Methoden des Koffers wurden im Rahmen der Schülerakademien von Bildung & Begabung erprobt.
Die Methoden sind sieben Themenbereichen zugeordnet. Sie können in verschiedenen schulischen und außerschulischen Bildungskontexten eingesetzt werden. Ihr gemeinsames Ziel ist es, Jugendliche darin zu unterstützen, ihre Fähigkeiten und Stärken zu entdecken, Selbstwahrnehmung zu entwickeln sowie eigene Ziele klar zu definieren – und damit ihre Selbstkompetenz zu stärken.
Mehr Informationen zum Methodenkoffer sowie einen Überblick über alle Themen des Koffers mit dazugehörigen Methoden finden Sie auf dieser Übersichtsseite:
Ihre Ansprechpartnerinnen
Bei Fragen zum Methodenkoffer wenden Sie sich gerne per E-Mail an:
Teil des Hybriden Lernraums
Der »Methodenkoffer zur Stärkung der Selbstkompetenz« ist Teil des Hybriden Lernraums von Bildung & Begabung. Hier finden Sie als Lehrkräfte und außerschulische Bildungspraktikerinnen und Bildungspraktiker für Ihren Arbeitsalltag Methodenwissen, Informationen und Praxistipps von Experten und Expertinnen aus Wissenschaft und Praxis.
Bei Fragen zum Hybriden Lernraum schreiben Sie uns gerne:
Mehr Wissen
Mit den ausgewählten Methoden reflektieren Jugendliche anhand beispielhafter Situationen ihre eigene innere Haltung in verschiedenen Lebensbereichen, unter anderem anhand von Vorbildern, und lernen, wie es gelingen kann, eigene Standpunkte zu entwickeln.
Die Theorie des Growth Mindset geht zurück auf die Forschung der US-amerikanischen Psychologin Carol Dweck, die empirisch und theoretisch die Auswirkungen der geistigen Grundhaltung auf den Lernerfolg untersucht hat (Dweck, 2006). Da Menschen ihr eigenes Mindset meist nicht bewusst ist, empfiehlt es sich, Kinder und Jugendliche damit vertraut zu machen. Dabei können sie schrittweise die Überzeugung entwickeln, dass sie etwas lernen und in etwas richtig gut werden können, wenn sie sich darum bemühen. Die Erkenntnis ist: Ich kann etwas noch nicht, aber ich kann weiter üben und an mir arbeiten und weiß, dass ich wachsen kann. Lernen wird hier weiter gefasst – auch außerhalb von Schule findet ein ständiger Erfahrungs- und Kompetenzzuwachs statt. Die Denkweise des Growth Mindsets ist für den eigenen Entwicklungsprozess wichtig. Wie wir Misserfolge interpretieren, ist dafür entscheidend, ob wir aus Fehlern lernen oder schnell die Motivation verlieren.
Den Gegenpol zum Growth Mindset bildet das Fixed Mindset, auch als »festes Denken« oder »feste Mentalität« bekannt. Diese Denkweise kann dazu führen, die eigenen Fähigkeiten als von Geburt an festgelegt und unveränderlich zu sehen. Gemäß der sich selbst erfüllenden Prophezeiung verhalten wir uns (unbewusst) so, dass sich unsere (negativen) Erwartungen erfüllen (»ich kann nicht zeichnen«).
Fehler als Teil des Lernprozesses und als Möglichkeiten zur Verbesserung anzusehen, führt hingegen zu wachsender Ausdauer und Entschlossenheit und motiviert, das Beste zu geben, um die eigenen Fähigkeiten und das Wissen zu erweitern.
Mit dem hier beschriebenen Ansatz ist nicht gemeint, dass allein der oder die Einzelne für den eigenen Bildungserfolg verantwortlich ist. Auch gesellschaftliche, soziale und strukturelle Faktoren haben Einfluss auf Lebensentwürfe. Und Lernprozesse sind komplex und nicht allein durch ein positives Mindset zu verbessern. Beobachtungen zeigen aber, dass Kinder und Jugendliche aus eher widrigen Umständen, die dennoch eine erfolgreiche Bildungslaufbahn einschlagen, günstige Annahmen über ihre eigene Zukunft entwickelt hatten. Jugendliche können eine Vision der eigenen Zukunft entwickeln, auf die sie hinarbeiten und die ihnen immer wieder als Motivation dienen kann. Dadurch erfahren sie, dass sie ihr eigenes Leben aktiv gestalten können, was sich positiv auf ihr Selbstwertgefühl auswirkt. Sie lernen, Rückschläge nicht ausschließlich als frustrierend, sondern als weitere Lernmöglichkeit wahrzunehmen.
Für diesen Methodenkoffer wurden gezielt nur wenige, qualitativ hochwertige Methoden ausgewählt. Die individuelle Verantwortung soll nicht überbetont werden und trotzdem kann eine positive Denkweise unterstützend für die Talententwicklung wirken.
Schnittstellen zu anderen Themen
Inhalte des Themenbereichs können sinnvoll mit dem Themenbereich Innenansicht: Kreative Reflexion mit Journaling und den dort skizzierten Vorschlägen dokumentiert werden. Weiter können Inhalte gut mit Aspekten zur Ziel- und Werteorientierung aus dem Themenbereich Schwarz auf weiß: Werte, Ziele und Entscheidungen verknüpft werden, indem aus der Auseinandersetzung mit Erfolg, Vorbildern und dem eigenen Lernen eigene Ziele gebildet werden.
Quelle
Dweck, C. S. (2006): Mindset. The new Psychology of Success. New York: Ballantine Books.
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Hybrider Lernraum
Der »Methodenkoffer zur Stärkung der Selbstkompetenz« ist Teil des Hybriden Lernraums. Hier finden Sie für Ihre Arbeit in Schule oder an außerschulischen Lernorten Informationen und Praxistipps aus Wissenschaft und Praxis – als Texte, Methoden, Podcasts, Videos oder Workshops.
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