Schwarz auf weiß: Werte, Ziele und Entscheidungen

Jugendliche erforschen, welche Werte ihrem Handeln zugrunde liegen, indem sie die Wert- und Handlungsebene miteinander in Beziehung setzen.

Werte bewusst zu machen und auszusprechen ist die erste Hürde, die genommen werden muss. Was ist mir wichtig? Denn: Nur selbstkongruente Ziele, die im Rahmen einer inneren Demokratie möglichst viele Stimmen berücksichtigen, können motiviert erreicht werden (Kuhl, 1996).

Die Fähigkeit, sich selbst Ziele zu setzen und zu erreichen, ist wichtig für alle Lebensbereiche – von Freizeit über Schule bis hin zum späteren Berufsleben. Ziele zu entwickeln und zu verfolgen ist jedoch komplexer als es auf den ersten Blick scheint. Nur ein gut gewähltes und gut formuliertes Ziel kann auch in die Tat umgesetzt werden. Dies lässt sich beispielsweise an den Neujahrsvorsätzen deutlich erkennen. Die Jugendlichen setzen sich deshalb mit Kriterien für gute Ziele auseinander, formulieren konkrete Ziele für ihre persönliche Zukunft und lernen unterschiedliche Methoden zur Entscheidungsfindung kennen.

Konkrete Ziel-Formulierung bedeutet dabei, Ziele so festzulegen, dass sie überhaupt erreichbar sind. Meist bedient man sich der Merkhilfe SMARTe Ziele, streng genommen geht die Zielformulierung noch ein Stück über die «SMARTheit» hinaus. Handlungswirksame Ziele sind

• Annäherungsziele (keine Vermeidungsziele),
• selbst beeinflussbar,
• herausfordernd,
• spezifisch und konkret (S für spezifisch, M für messbar)
• attraktiv (A für attraktiv),
• gleichzeitig realistisch und erreichbar (R für realistisch) und
• zeitlich fixiert (T für terminiert). (Storch und Krause, 2022, Fischer-Ontrup, 2011)

Wenn Ziele gesetzt werden, werden immer auch Entscheidungen getroffen. Die Jugendlichen können mit Hilfe der aufgeführten Methoden erkennen, dass es bei Richtungsentscheidungen für den eigenen Lebensweg nur selten objektiv falsche Entscheidungen gibt. Eine Entscheidung für das eine verbaut nur selten andere Möglichkeiten und es werden immer neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet.

Schnittstellen zu anderen Themen

Inhalte des Themenbereichs können sinnvoll mit dem Themenbereich Innenansicht: Kreative Reflexion mit Journaling verknüpft und den dort skizzierten Vorschlägen dokumentiert werden, indem im Journal individuelle Gedanken und Ziele festgehalten und langfristig verankert werden.

Insgesamt können Methoden zu Werten losgelöst bearbeitet werden. Der Bereich Ziele braucht eine inhaltliche Anbindung und kann mit den Themenbereichen Superkräfte: Stärkenorientierung und Interessen sowie Haltung bitte: Dynamisches Selbstbild und Weiterentwicklung verknüpft werden.

Quellen

Fischer-Ontrup, Christiane (2011): Underachievement oder: Schlaue Köpfe mit schlechten Noten. Lern- und Leistungsschwierigkeiten bei besonders begabten Kindern: Entwicklung und Evaluation von Interventionsmaßnahmen zur Verbesserung der Handlungskompetenz. Eine empirische Analyse auf der Basis von Einzelfallstudien. Dissertationsschrift: Münster.

Kuhl, Julius (1996): Wille und Freiheitserleben. Formen der Selbststeuerung. In: Julius Kuhl, Heinz Heckhausen, Niels Birbaumer, Dieter Frey, Wolfgang Schneider und Ralf Schwarzer (Hg.): Motivation, Volition und Handlung. Göttingen: Hogrefe Verlag, S. 665–765.

Storch, Maja; Krause, Frank (2022): Selbstmanagement – ressourcenorientiert. Grundlagen und Trainingsmanual für die Arbeit mit dem Zürcher Ressourcen Modell (ZRM). 7. Auflage. Bern: Huber.