Studium ja oder nein? Die Antwort auf diese Frage hängt vor allem von der familiären Herkunft ab – das ist bekannt. Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin haben sich die Studien-Frage jetzt nochmals aus einem anderen Blickwinkel angeschaut. Sie wollten wissen, welche Rolle die Persönlichkeit bei der Entscheidung für ein Studium bzw. für ein bestimmtes Studienfach spielt. Hierfür wurden Daten aus dem Nationalen Bildungspanel (NEPS) ausgewertet. Bildungsverläufe von rund 3.600 Abiturienten wurden auf Zusammenhänge mit fünf Persönlichkeitsdimensionen untersucht: Wie offen, gewissenhaft oder unsicher waren die Schülerinnen und Schüler? Die Wissenschaftler fanden bedeutsame Zusammenhänge: Wer kommunikativ ist, entscheidet sich beispielsweise seltener für ein MINT-Studienfach. Besonders gewissenhafte Abiturienten studierten eher Medizin. Fazit der Studie: Auch Persönlichkeitsmerkmale tragen zu Bildungsentscheidungen bei. Informationen über einzelne Studienfächer, so die Empfehlung, sollten daher so aufbereitet und über unterschiedliche Informationskanäle vermittelt werden, dass sie Abiturienten mit ihren verschiedenen Persönlichkeitseigenschaften erreichen.
