Ein Beitrag des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen zur Umsetzung in Hessen
In dem Bestreben, für alle Schülerinnen und Schüler Lernbedingungen zu schaffen, die ihnen eine optimale Entfaltung ihrer Potenziale ermöglichen und ihnen die ihrer individuellen Leistungsfähigkeit entsprechende bestmögliche Bildung vermitteln, beschloss die Kultusministerkonferenz am 11.06.2015 die »Förderstrategie für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler«. Diese formuliert Leitlinien, die von der Diagnostik über die schulische bzw. schulergänzende Förderung, Weiterbildung und Kooperation bis hin zur Evaluation reichen, und nimmt in allgemeiner Form die Förderstrategien der Länder in den Blick. Auf dieser Grundlage entstand die bundesweite Initiative »Leistung macht Schule« (LemaS). Bereits vorab hatten die Länder Bayern, Hessen und Sachsen als Reaktion auf den KMK-Beschluss die gemeinsame Kooperation Perspektiven für die Begabtenförderung begonnen.
Zur Bund-Länder-Initiative
Die »Gemeinsame Initiative von Bund und Ländern zur Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler« (10.11.2016), kurz »Leistung macht Schule« (LemaS), verfolgt das Ziel, die Entwicklungsmöglichkeiten von leistungsstarken und potenziell besonders leistungsfähigen Schülerinnen und Schülern zu optimieren und damit einhergehend möglichst umfassend angelegte Schulentwicklungsprozesse in Gang zu setzen. Die projektbeteiligten Schulen sollen ihre Arbeitsschwerpunkte maßgeblich auf die Bereiche »Entwicklung eines schulischen Leitbilds mit Ausrichtung auf eine leistungsfördernde Schulentwicklung und Aufbau einer kooperativen Netzwerkstruktur« und »Fordern und Fördern im Regelunterricht« (= verpflichtende Kernmodule 1 und 2) legen. Daneben wird in den Bereichen »Diagnose und Beratung« und »Fordern und Fördern außerhalb des Regelunterrichts« (= fakultative Module 3 und 4) eine Fortentwicklung angestrebt.
Das auf zehn Jahre angelegte Projekt gliedert sich in zwei Phasen:
Die erste Hälfte der Förderinitiative (Schuljahr 2017/18 – 2021/22) ist dazu gedacht, an ausgewählten Schulen unter wissenschaftlicher Begleitung Strategien, Konzepte und Maßnahmen zur Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler zu entwickeln bzw. weiterzuentwickeln und zu erproben.
Die zweite Hälfte der Förderinitiative (Schuljahr 2022/23 – 2026/27) zielt darauf ab, die Ergebnisse der ersten Phase sinnvoll in die Praxis weiterer Schulen zu transferieren und in Bezug auf ihre Wirksamkeit zu prüfen.
Start in Hessen
An der am 01.02.2018 bundesweit mit 300 Schulen gestarteten Bund-Länder-Initiative sind 21 hessische Schulen beteiligt, neben der Internatsschule Schloss Hansenberg neun Grundschulen und elf weiterführende Schulen. Jeweils fünf Schulen eines Schulamtsbezirks, unter denen sich sowohl solche mit Primarstufe als auch solche mit Sekundarstufe befinden, arbeiten als regionale Projektschulgruppe zusammen. Somit wird in Hessen bereits durch die Auswahl der Schulen das Projektziel unterstützt, Programme für die Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler aufzulegen, die sich über die gesamte Lernbiographie von der Jahrgangsstufe 1 bis 10 erstrecken. Die Internatsschule Schloss Hansenberg ergänzt die Konzeptentwicklung für die Sekundarstufe II und bringt ihre Erfahrungen im Bereich der Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler in die Projektarbeit ein.
Eine Übersicht der Projektschulgruppen stellen wir unter Downloads bereit.
Teilnehmende Schulen
Gundschulen
- Paul-Maar-Schule, Bad Homburg
- Grundschule am Weilbach, Flörsheim am Main
- Grundschule Ockstadt, Friedberg
- Peter-Härtling-Schule, Friedrichsdorf
- Albert-Schweitzer-Schule-Okriftel, Hattersheim am Main
- Astrid-Lindgren-Schule, Hochheim am Main
- Auefeldschule, Kassel
- Grundschule Harleshausen, Kassel
- Kapersburgschule, Rosbach
Grundschulen und Weiterführende Schulen
- Adolf-Reichwein-Schule, Friedberg
- Valentin-Traudt-Schule, Kassel
Weiterführende Schulen
- Humboldtschule, Bad Homburg
- Kaiserin-Friedrich-Gymnasium, Bad Homburg v. d. Höhe
- Augustinerschule, Friedberg
- Henry-Benrath-Schule, Friedberg
- Graf-Stauffenberg-Gymnasium, Flörsheim am Main
- Philipp-Reis-Schule, Friedrichsdorf
- Internatsschule Schloss Hansenberg, Geisenheim
- Johann-Amos-Comenius-Schule, Kassel
- Wilhelmsgymnasium, Kassel
- Neues Gymnasium, Rüsselsheim
Projekt »Perspektiven für die Begabtenförderung«
Unter dem Titel »Perspektiven für die Begabtenförderung« haben die Länder Bayern, Hessen und Sachsen ihre enge Zusammenarbeit bei der Umsetzung der KMK-Förderstrategie für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler vereinbart (»Gemeinsame Absichtserklärung« vom 04.12.2015). Die Beteiligung an diesem Projekt steht prinzipiell auch für weitere interessierte Länder offen.
Ziel ist es, den Austausch zwischen Schulen mit speziellen Bildungsangeboten für Begabte sowie zwischen Netzwerken und Beratungsstellen zur Begabtenförderung zu organisieren, um von den Erfahrungen der jeweils anderen Länder zu partizipieren und mittelfristig gemeinsame Projekte zur Qualitätsentwicklung zu installieren.
Aus jedem der drei Bundesländer sind acht Gymnasien beteiligt, in Hessen neben der Internatsschule Schloss Hansenberg sieben Gymnasien mit dem Gütesiegel Hochbegabung. Je drei Schulen aus den verschiedenen Bundesländern arbeiten in Tridems zusammen und führen in eigenverantwortlicher Organisation gemeinsame Hospitationen durch, um im Bereich der Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler neue Impulse zu bekommen. Gemeinsame Fortbildungsangebote und Fachtagungen dienen dazu, einen gezielten Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und dadurch die Qualität der Förderung weiter voranzubringen.
Hessische Schulen im Projekt »Perspektiven für die Begabtenförderung«
- Albert-Schweitzer-Schule (Gymnasium), Kassel
- Internatsschule Schloss Hansenberg (Oberstufengymnasium), Geisenheim
- Landgraf-Ludwigs-Gymnasium, Gießen
- Lessing-Gymnasium, Lampertheim
- Privates Litauisches Gymnasium, Lampertheim
- Rabanus-Maurus-Schule (Gymnasium), Fulda
- Wilhelmsgymnasium, Kassel
- Winfriedschule (Gymnasium), Fulda
Weiterführende Informationen zum Projekt:
Website des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen
Bund-Länder-Initiative »Leistung macht Schule«
Forschungsverbund
»Leistung macht Schule« (LemaS) ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Begleitung und Weiterentwicklung von Schulen zur Förderung leistungsstarker und potenziell leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler. Hervorgegangen aus einer gemeinsamen Initiative von Bund und Ländern setzt sich LemaS aus 28 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie acht Kooperationspartnern aus empirischer Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Fachdidaktiken unterschiedlicher Fächer und pädagogischer Psychologie zusammen. In 22 inhaltlichen sowie zwei übergreifenden Teilprojekten geht es um eine theorie- und evidenzbasierte Optimierung von schulischen Entwicklungsmöglichkeiten leistungsstarker und potenziell leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler im Regelunterricht.
In einem der Teilprojekte wurde unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Franzis Preckel (Universität Trier) und Frau Prof. Dr. Miriam Vock (Universität Potsdam) eine E-Learning Reihe mit Erklärvideos entwickelt, die Grundlagen- und Anwendungswissen zum Thema Verstehen, Erkennen und Fördern begabter und leistungsstarker Schülerinnen und Schüler für Lehrkräfte und Lehramtsstudierende bundesweit kostenlos zur Verfügung stellt.
Zum Forschungsverbund: Website des LemaS Forschungsverbundes
Leistung macht Schule: Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
Leistung macht Schule: Website der Arbeitsgruppe »Bildung für Leistungsstarke« im DLR Projektträger
Teilnehmende Schulen bundesweit: Website der Arbeitsgruppe »Bildung für Leistungsstarke« im DLR Projektträger
Leistung macht Schule: Website des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen