Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte erhalten in Sachsen qualifizierte Beratung und Unterstützung beim Erkennen und Fördern besonderer Begabungen durch die vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus eingerichtete Beratungsstelle zur Begabtenförderung (BzB) in Meißen.
Eine wichtige Säule der Begabtenförderung stellen auch die schulpsychologischen Beratungsstellen dar, die an fünf regionalen Standorten in Sachsen Eltern, Schülern, Lehrkräften und Schulleitungen kompetente Unterstützung und Beratung bei psychologischen Fragen und Problemen der Schullaufbahn, bei Lern- und Verhaltensauffälligkeiten und bei Vorliegen besonderer Begabungen bieten.
Weitere Anlaufstellen, wie das Zentrum für Potentialanalyse und Begabtenförderung an der Universität Leipzig, vervollständigen mit ihrem Informationsangebot landesweit das Netz der Beratungsangebote im Freistaat Sachsen.
Beratungsstelle zur Begabtenförderung (BzB)
Im Jahr 2008 hat das Sächsische Staatsministerium für Kultus und Sport in Meißen die Beratungsstelle zur Begabtenförderung (BzB) eingerichtet, um Schülern, Eltern und Lehrern in Sachsen Unterstützung beim Erkennen und Fördern besonderer Begabungen zu geben. Die Beratungsstelle - seit Ende 2016 eine dem Landesamt für Schule und Bildung zugeordnete Behörde mit Sitz in Radebeul - ergänzt und begleitet seither die schulischen Angebote zur Förderung begabter Schülerinnen und Schüler. Eine Beratung ist freiwillig und unterliegt der Schweigepflicht. Gefördert und unterstützt wird die Beratungsstelle von der Karg-Stiftung.
Ziel der Beratungsstelle ist es, individuelle Begabungen eines Kindes frühzeitig zu erkennen und eine begabungsgerechte schulische Entwicklung zu ermöglichen. Eine pädagogische Diagnostik kann bereits in der Schuleingangsphase stattfinden, zum Beispiel bei der Frage einer vorzeitigen Einschulung und bei der Gestaltung des Überganges vom Elementar- zum Primarbereich. Die Beratung versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe: Es werden keine »fertigen« Lösungen für Probleme angeboten, vielmehr soll Schülern und Eltern die Möglichkeit gegeben werden, eigene Ziele zu erkennen und Probleme schrittweise zu lösen.
Die Beratungsstelle unterstützt Eltern bei der Suche nach individuellen Lösungen für ihre Kinder und berücksichtigt hier die Begabungspotenziale und persönlichen Ressourcen ebenso wie das familiäre und schulische Umfeld. Auf Wunsch der Eltern kann sich an die Diagnostik und Beratung auch ein Kontakt zur jeweiligen Schule anschließen, um Absprachen zur individuellen Förderung in der Schule direkt mit den Lehrkräften zu treffen.
Unterstützungsmöglichkeiten bestehen auch für Kinder und Jugendliche, deren überdurchschnittliches Begabungspotenzial zunächst nicht erkannt wurde, zum Beispiel aufgrund einer Verknüpfung oder Überlagerung mit anderen Diagnosen wie ADS/ADHS, Autismus oder soziale-emotionalen Auffälligkeiten oder aufgrund einer anhaltenden Unterforderung in der Vorschule und Schule.
Charakteristisch für die Arbeitsweise der Beratungsstelle zur Begabtenförderung ist
- die Beratung und Diagnostik im Tandem, die Zusammenarbeit von Pädagogen verschiedener Schularten und vorschulischer Einrichtungen und Psychologen,
- eine Orientierung an Potenzialen und Ressourcen sowie
- Hilfe bei der Findung von Zielen und Wegen im Beratungsprozess.
Dieses Beratungsangebot steht Ratsuchenden zur Verfügung:
Angebote für Schüler aller Schulformen und Eltern
- Psychologische Diagnostik
- Pädagogische Diagnostik
- Beratung zu Fragen der schulischen Entwicklung
- Konkrete Absprachen mit Lehrkräften zu Möglichkeiten individueller Förderung in der Schule
Angebote für Schulen
- Unterstützung für Lehrkräfte und Erzieher bei der Begleitung begabter Schüler
- Impulse zum begabungsgerechten Unterrichten
- Fortbildung
- Koordination schulischer Netzwerke
- Unterstützung der Lehrerausbildung
Veranstaltungen/Fortbildungsveranstaltungen
- Sächsisches Kolloqium zur Begabtenförderung
- Netzwerktagungen
- GIFted-Expertenforum unter anderem
Unter DOWNLOADS stellen wir Ihnen zur Veranschaulichung folgende Fallbeispiele aus der Einzelfallbegleitung der Beratungsstelle zur Begabtenförderung bereit:
- Fred - Begleitung im Übergang von Kita zu Grundschule
- Magnus - Begleitung von der Kita bis zum Gymnasium
- Anna - Begleitung im Übergang von der Oberschule zum Gymnasium
Zudem finden Sie unter DOWNLOADS einen Flyer und eine Präsentation der Beratungsstelle.
Schulpsychologische Beratung
Schulpsychologische Beratung ist Aufgabe des Freistaates Sachsen und erfolgt schulartübergreifend durch Schulpsychologinnen und Schulpsychologen mit Hilfe von Beratungslehrkräften.
In den schulpsychologischen Beratungsstellen bieten Psychologinnen und Psychologen Schulen, Lehrkräften sowie Eltern und Schülerinnen und Schülern Unterstützung und Beratung bei psychologischen Fragen und Problemen der Schullaufbahn, bei Lern- und Verhaltensauffälligkeiten und bei Vorliegen besonderer Begabungen:
Schullaufbahn
- Fragen der Einschulung
- Sonderpädagogischer Förderbedarf
- Übergänge an weiterführende Schulen
Lernen und Verhalten
- Allgemeine Lernschwierigkeiten
- Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme
- Vermutete Lese-, Rechtschreib- oder Rechenschwäche
- Vorliegen besonderer Begabungen
- Schul- und Prüfungsängste
- Schulmüdigkeit und Schulverweigerung
- Konflikte zwischen Schülerinnen und Schülern, Lehrern und Eltern
- Soziale Auffälligkeiten in der Schule (zum Beispiel aggressives oder gehemmtes Verhalten)
Erstberatung in Krisensituationen – Supervision– Mediation
Schulpsychologische Beratung ergänzt andere Formen der Beratung in der Schule. Schulpsychologinnen und Schulpsychologen nehmen beratende, diagnostische und präventive Aufgaben wahr. Schwerpunkte sind die schulzentrierte Beratung, die Mitarbeit in der zentralen, regionalen und schulinternen Fortbildung, die Zusammenarbeit mit Beratungslehrkräften, die systemische Beratung von Schülerinnen und Schülern sowie die Unterstützung der Schulaufsicht.
Die Beratung ist kostenfrei. Sie erfolgt freiwillig, ist vertraulich und neutral, das heißt, sie ist berufsethischen sowie wissenschaftlichen Grundsätzen verpflichtet.
Fünf Regionalstellen der Sächsischen Bildungsagentur stehen Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrkräften und Schulleitungen im Freistaat Sachsen zur Verfügung:
Weitere Anlaufstellen und Ansprechpartner
Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) - Regionalverein Sachsen, Sachsen-Anhalt
Die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) ist ein bundesweit tätiger gemeinnütziger Verein, in dem sich Eltern, Pädagogen, Psychologen sowie andere Interessierte ehrenamtlich für die Förderung hochbegabter Kinder einsetzen.
Der Regionalverein Sachsen und Sachsen-Anhalt der DGhK tritt mit ca. 240 Mitgliedern für die Förderung von hochbegabten Kindern in der Region Sachsen und Sachsen-Anhalt ein. Seine Kernkompetenzen sind:
- Selbsthilfe in lokalen Elterngruppen
- Organisation von Veranstaltungen für hochbegabte Kinder
- Fort- und Weiterbildungen für Pädagogen und Erzieher
- Bildungspolitik
Downloads
- Fallbeispiel Einzelberatung: Fred - Begleitung im Übergang von Kita zu Grundschule (öffnet einen neuen Tab) PDF | 324 KB
- Fallbeispiel Einzelberatung: Magnus - Begleitung von der Kita bis zum Gymnasium (öffnet einen neuen Tab) PDF | 264 KB
- Fallbeispiel Einzelberatung: Anna - Begleitung im Übergang von der Oberschule zum Gymnasium (öffnet einen neuen Tab) PDF | 264 KB
- Flyer »Beratungsstelle zur Begabtenförderung (BzB)«, April 2020 (öffnet einen neuen Tab) PDF | 471 KB
- Präsentation der »Beratungsstelle zur Begabtenförderung (BzB)« (öffnet einen neuen Tab) PDF | 2 MB